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Nachhaltiges Banking - Dein Persönlicher Impact


Hast Du Dich jemals gefragt, was mit Deinem Geld passiert, nachdem Du es bei einer Bank eingezahlt hast? Es "schläft" natürlich nicht einfach auf Deinem Konto. Alle Banken lassen Dein Geld arbeiten, um mehr Geld für sich zu verdienen. Leider lenken die großen Geschäftsbanken Dein Geld oft auf eine Weise, die für Menschen und den Planeten zu einem großen Problem geworden ist. Das bedeutet oft, dass angelegtes Geld fossile Brennstoffe unterstützt, Lebensräume zerstört oder Gemeinschaften schadet, was die wenigsten der Anleger berücksichtigen. Doch wie kannst Du den Einfluss Deines nachhaltigen Girokontos tatsächlich messen?

In aller Kürze

Grundprinzipien des nachhaltigen Bankwesens

Der Begriff "Nachhaltiges Banking" mag auf den ersten Blick vielfältig und schwer zu fassen erscheinen. Tatsächlich gibt es unterschiedliche Bezeichnungen, die im Kontext dieser Idee auftauchen, darunter zum Beispiel „Soziales Banking“, „Ethisches Banking“ oder „Grünes Banking“. Diese Begriffe verweisen im Grunde auf dasselbe: Banken, die über finanzielle Gewinne hinausgehen und sich auf Fairness, Ethik und Ökologie ausrichten.

In Deutschland sind Genossenschaftsbanken seit der Mitte des 19. Jahrhunderts Vorläufer von Sozialbanken. Die ältesten nachhaltigen Banken sind die 1974 gegründete deutsche GLS Bank und die 1980 gegründete niederländische Triodos Bank.

Die Geschäftstätigkeiten nachhaltiger Banken ähneln prinzipiell denen herkömmlicher Banken, einschließlich Girokonten und Investmentbanking. Doch der entscheidende Unterschied liegt in ihrer Verpflichtung, einen sozial-ökologischen "Gewinn für Mensch und Umwelt" zu erzielen. Nachhaltige Banken richten ihre gesamten Finanzaktivitäten an Fairness, Ethik und Ökologie aus. Sie zeichnen sich durch transparente Kreditvergabeprozesse und verpflichtende Ausschlusskriterien für ethisch bedenkliche Geschäfte aus. Das bedeutet, dass sie sich weigern, unethische Geschäfte mit Unternehmen wie bspw. der Waffen- und Rüstungsindustrie oder mit solchen, die offenkundig Menschenrechtsverletzungen oder Kinderarbeit zulassen, zu tätigen. Stattdessen investieren sie in Unternehmen und Projekte, die zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen, sowie Bildung und Soziales fördern.

Die Rolle der Banken bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen

Alle Gelder, die Privatkunden, Institutionen und Unternehmen bei einer Bank auf Giro- und Sparkonten angelegt haben, können von der Bank im Prinzip für alle möglichen Bankinvestitionen verwendet werden: von Hypothekendarlehen an Privatkunden bis hin zu Investitionen in internationale Unternehmen und Finanzderivate. Sparkassen investieren hauptsächlich in Aktien und Anleihen.

Aktuelle Enthüllungen aus Berichtserien wie „Don´t Bank the Bomb“, „Follow the Money“, „Facing Finance“ und „Dirty Profits“ drängen immer wieder die Frage auf, welche Banken in Bezug auf die Umsetzung von nachhaltigen Entwicklungszielen, insbesondere im Kampf gegen Atomwaffen, Klimakrise und soziale Ausbeutung, spielen. Der Bericht "Banking on Climate Chaos" enthüllt alarmierende Fakten über die Investitionen von Großbanken in die fossile Brennstoffindustrie, die im krassen Widerspruch zu den Zielen der Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 stehen. Obwohl Artikel 2 des Klimaschutzabkommens von Paris klar festlegt, dass Finanzströme auf eine emissionsarme Entwicklung ausgerichtet sein müssen, zeigt der Bericht, dass Investitionen in Kohle, Öl und Gas weiter steigen, und 33 internationale Großbanken (mit drei deutschen Vertretern) seitdem 1,9 Billionen Dollar in die Förderung fossiler Energien investiert haben.

Diese alarmierenden Zahlen und Fakten verdeutlichen die Notwendigkeit einer gründlichen Prüfung der Rolle von Banken bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. Die Forderung nach vollständiger Transparenz in Bezug auf Investitionen in fossile Energien ist nur der Anfang.

Als Verbraucher und Investoren haben wir die Macht, den Druck auf Banken auszuüben, damit sie ihr Verhalten ändern und nachhaltige Praktiken unterstützen.

Von den über 1.400 existierenden Geldinstituten in Deutschland möchtest Du die nachhaltigsten und fairsten Banken erkennen? Dafür gibt es unabhängige Beratungsgremien mit meist unterschiedlichen Nachhaltigkeitsbewertungen, die die Einhaltung von sozial-ökologischen Grundsätzen sichern sollen. Zu den verschiedenen Institutionen und Organisationen zählen beispielsweise die Stiftung Warentest, Ökotest, Verbraucherzentralen und nicht zuletzt der Fair Finance Guide. Der Fair Finance Guide leistet aus unserer Sicht die umfassendste Analyse, welche jährlich auf´s Neue bewertet wird.

Fair Finance Guide: Wie ethisch und nachhaltig ist Deine Bank?

Ausschnitt aller positiv bewerteten Banken aus dem letzten Fair Finance Guide 2023 von Facing Finance e.V.

Der Fair Finance Guide Deutschland, in Kooperation mit Facing Finance e.V., dem Südwind Institut und der Verbraucherzentrale Bremen, hat die sozialen und ökologischen Selbstverpflichtungen von 19 ausgewählten deutschen Banken und Sparkassen anhand von 286 Kriterien aus 14 Themenbereichen untersucht – nicht nur von den Banken mit bereits existierenden Nachhaltigkeitsstandards. Die letzte Bewertung ist im März 2023 veröffentlicht worden. Beurteilt wurden die Richtlinien der Banken für die Kreditvergabe an Unternehmen, die Projektfinanzierung, die eigenen Investitionen und die Vermögensverwaltung. Bei uns kannst Du alle positiv bewerteten Banken aus dem letzten Fair Finance Guide 2023 auf aktuellen Preis und Leistung vergleichen.*

Dein persönlicher Impact im Banking

Für ethisch orientierte Privatkunden geht es also vor allem darum, welche Politik die Bank bei der Vergabe von Krediten und anderen Finanzdienstleistungen verfolgt. Daher ist es von großer Bedeutung, dass die Banken Einblick in ihre Anlagepolitik gewähren.

Eine sozial-ökologische Geschäftspolitik, die einen positiven Einfluss auf den Umwelt und Gesellschaft bewirkt, geht also von Dir und Deinem Bankkonto aus!

Dein persönlicher Impact ist größer, als Du vielleicht denkst. Denn unsere Nachfrage nach nachhaltigem Banking treibt die Banken an, ihre Praktiken entsprechend anzupassen. Indem Du Dein Kapital in nachhaltige Initiativen lenkst und Geschäftspraktiken förderst, die auf Ethik und Ökologie ausgerichtet sind, trägst Du zur Schaffung einer sozial-solidarischen und ökologisch orientierten Wirtschaft bei.

Jede Einzelperson hat die Macht, die Zukunft des Bankings mitzugestalten. Deine Entscheidungen als Konsument sind nicht nur persönliche Präferenzen, sondern eine treibende Kraft für Veränderungen in der Finanzwelt.

Persönlichen Impact messbar machen

Wusstest Du, dass Deine Geldanlagen beispielsweise zu mehr Emissionen als Dein alltäglicher Lebensstil führen? Die neu gegründete Plattform MotherTree hat sich zur Aufgabe gemacht – wenn auch vorerst in UK – Deinen persönlichen Einfluss zu messen.

Bisher gibt es wenig veröffentlichte Vergleichswerte zum persönlichen CO2-Fußabdruck privater Geldanlagen, doch kann dieser an zwei Faktoren festgemacht werden:

Dein persönlicher Impact ergibt sich durch Dein angelegtes Geld, vervielfacht durch die Intensität von Auswirkungen, in die Deine Bank involviert ist.

Marktsignale führen zu finanzieller Nachhaltigkeit

Die Frage, wie nachhaltig unsere Finanzentscheidungen sind, betrifft nicht nur das Bankwesen, sondern auch unser persönliches Leben. Jeder von uns kann Schritte unternehmen, um finanzielle Nachhaltigkeit zu praktizieren. Das beginnt bei der bewussten Budgetplanung und dem Sparen, um nachhaltige Investitionen in die eigene Zukunft zu tätigen. Indem wir ethische und umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen wählen, fördern wir Unternehmen, die sozial-ökologische Verantwortung übernehmen. Das Ziel ist nicht nur, unser Geld klug zu verwenden, sondern auch, unser finanzielles Leben in Einklang mit unseren Werten zu bringen.

Die Gesellschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Bankings in eine nachhaltige Zukunft. Unsere Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen, aber auch unsere kritische Haltung gegenüber Banken, die nicht nach ethischen Prinzipien handeln, haben das Potenzial, die Geschäftspolitik zu beeinflussen. Jede Einzelperson hat die Macht, die Zukunft des Bankings mitzugestalten. Deine Entscheidungen als Konsument sind nicht nur persönliche Präferenzen, sondern eine treibende Kraft für Veränderungen in der Finanzwelt.

Dein Geld kann Gutes bewirken: es gibt bereits zahlreiche Banken, die ihre Geschäftstätigkeit voll und ganz auf sozial-ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtet haben!

Wir haben für Dich die Ökobanken mit höchsten sozial-ökologischen Bewertungen auf ihre aktuellen Tarife verglichen.